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Wie sich eine Infektion auf die Atemfrequenz auswirkt

By Casey Meserve

Eine Auswertung der Daten kürzlich erkrankter WHOOP Mitglieder zeigt: Atemwegsinfektionen gehen nicht nur mit Symptomen wie Schnupfen und Husten einher, sondern beeinflussen auch Herzfrequenz, Atemfrequenz und Herzfrequenzvariabilität.

Bei Atemwegsinfektionen befallen Krankheitserreger die Lunge, die Luftröhre und die Nebenhöhlen. Dort rufen sie Entzündungen hervor, die allgemeines Unwohlsein und sogar ernsthafte Erkrankungen zur Folge haben können. Meist äußern sich Infektionen der Atemwege in äußerlich erkennbaren Symptomen wie Husten, Niesen sowie Kopf- und Gliederschmerzen, doch können sie auch andere, weniger offensichtliche Auswirkungen haben. WHOOP Mitglieder stellen bei Atemwegsinfektionen oft auch Veränderungen ihrer Messwerte fest – insbesondere bei Atemfrequenz, Ruheherzfrequenz und Herzfrequenzvariabilität. In diesem Artikel analysieren wir drei Fälle von Mitgliedern, die vor Kurzem eine Atemwegsinfektion überstanden haben. Dabei beleuchten wir, wie sich ihre Messwerte vor, während und nach der Erkrankung verändert haben.  

ERHÖHTE ATEMFREQUENZ VOR EINER ERKRANKUNG

Die Atemfrequenz liegt bei Erwachsenen normalerweise zwischen 12 und 20 Atemzügen pro Minute (AZ/min). Bei einer Infektion können Entzündungen und Schleim das Atmen erschweren, wodurch sich die Atemfrequenz erhöht. Dabei ist häufig eine schnelle flache Atmung oder Tachypnoe zu beobachten – also eine gesteigerte bzw. überhöhte Atemfrequenz. Krankheiten wie Pneumonie, Grippe und COVID-19 können zu einer erhöhten Atemfrequenz führen, die sich in den von WHOOP erfassten Daten ablesen lässt. Für gewöhnlich schwankt die Atemfrequenz von einem Tag zum anderen kaum. Somit kann schon eine Veränderung um zwei Atemzüge pro Minute ein Anzeichen dafür sein, dass eine Erkrankung im Anmarsch ist. In Fall 1 hatte eine WHOOP Nutzerin zum Jahreswechsel mit Fieber, Körperschmerzen, Magenproblemen und Müdigkeit zu kämpfen. Sie habe sich jedoch nicht auf Corona testen lassen, weil sie hinter den Symptomen eine andere Infektion vermutete. Ihre veränderte Atmung sei auch nur in ihren WHOOP Daten zu erkennen gewesen: Während sie krank war, erhöhte sich ihre Atemfrequenz von den für sie normalen 16 bis 17,5 auf 20 AZ/min. WHOOP berechnet die Atemfrequenz nachts anhand der Herzfrequenz und macht sich dabei die respiratorische Sinusarrhythmie zunutze – ein natürliches Phänomen, das die atemsynchrone Schwankung der Herzfrequenz beschreibt. Einfach ausgedrückt: Beim Einatmen erhöht sich die Herzfrequenz und beim Ausatmen sinkt sie. Dadurch wird Blut bevorzugt dann durch die Lunge geleitet, wenn sie mit Sauerstoff gefüllt ist. Da unsere autonomen Nervensysteme die Herzfrequenz während des Einatmens erhöhen und während des Ausatmens senken, lässt sich dieses zyklische Muster auch in kontinuierlich erfassten Herzfrequenzdaten erkennen.

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FALL 1: EIN WHOOP MITGLIED STELLTE IM DEZEMBER EINE ERHÖHTE ATEMFREQUENZ FEST, WURDE ABER NEGATIV AUF CORONA GETESTET.

ERNEUTER CORONA-TEST NACH ÜBERDURCHSCHNITTLICH HOHER RUHEHERZFREQUENZ

Bei einer Erkrankung kann es vorkommen, dass das Herz schneller schlägt als sonst. Unter anderem Infektionen der Atemwege können zu einer Erhöhung der Ruheherzfrequenz (RHF) führen, da das Herz häufiger schlagen muss, um die Organe über das Blut mit ausreichend Sauerstoff zu versorgen. In Fall 2 erfuhr eine WHOOP Nutzerin am 22. Dezember, dass sie Kontakt zu einer mit Corona infizierten Person hatte. Tags darauf wurde sie zwar negativ getestet, doch ihre Ruheherzfrequenz hatte sich auf 72 Schläge pro Minute erhöht, was weit über ihrem Normalwert von 49 bis 54 Schlägen pro Minute lag. An den folgenden vier Tagen lag ihre durchschnittliche RHF weiterhin über dem für sie normalen Bereich. Aufgrund dieser ungewöhnlich hohen Werte ließ sie sich am 27. Dezember erneut testen – diesmal mit positivem Ergebnis.  

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FALL 2: DIE ERHÖHUNG DER RUHEHERZFREQUENZ NACH EINER CORONA-INFEKTION IST GUT ZU ERKENNEN. DIE RHF DES MITGLIEDS SANK ERST NACH VIER TAGEN WIEDER AUF DEN NORMALEN WERT.

HERZFREQUENZVARIABILITÄT WEIST AUF ERKRANKUNG HIN

Die Herzfrequenzvariabilität (HFV) ist als Maß des autonomen Nervensystems eine der besten objektiven Messgrößen für die körperliche Fitness und Leistungsfähigkeit. Je höher der Wert ausfällt, desto leistungsfähiger ist auch der Körper. Eine niedrige HFV kann hingegen ein Zeichen für Ermüdung, Dehydrierung oder eine Erkrankung sein. In Fall 3 begann sich ein WHOOP Mitglied am 5. Januar krank zu fühlen – und schon am nächsten Tag fiel seine HFV auf 43 ms ab. Ein im Laufe der Woche durchgeführter Coronatest fiel negativ aus. Bis zum 9. Januar hatte sich die HFV wieder in dem für das Mitglied normalen Bereich von 94 bis 131 ms eingependelt.

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FALL 3: AM TAG NACH DEN ERSTEN ANZEICHEN EINER ERKRANKUNG FIEL DIE HFV DES NUTZERS STARK AB. ER WURDE NEGATIV AUF CORONA GETESTET UND SCHON NACH WENIGEN TAGEN KEHRTE SEINE HFV WIEDER IN DEN NORMALBEREICH ZURÜCK.

MIT WHOOP DIE GESUNDHEIT IM BLICK BEHALTEN

Mit dem WHOOP Health Monitor kannst du deine Gesundheitswerte Tag für Tag verfolgen. So erkennst du schnell, welche Zahlen für dich normal sind – und ob es Veränderungen bei Ruheherzfrequenz, Atemfrequenz und HFV gibt, die auf gesundheitliche Probleme hindeuten könnten. Empfohlener Artikel (auf Englisch): Daten aus der Corona-Forschung: Tipps zum Gesundheitstracking während einer Pandemie   Die Produkte und Dienste von WHOOP sind keine Medizinprodukte, dienen nicht der Diagnose von COVID-19, Grippe oder anderen Krankheiten und sollten nicht als Ersatz für eine professionelle medizinische Beratung, Diagnose oder Behandlung verwendet werden. Alle über die Produkte und Dienste von WHOOP verfügbaren Inhalte dienen ausschließlich allgemeinen Informationszwecken.